Das Hotel Saratz entwickelte sich von der belebten Dorfstraße in Pontresina etappenweise hangabwärts. Kürzlich wurden das Foyer samt Rezeption, die Bar und die Terrasse des dreiteiligen Hotelkomplexes überarbeitet. Sie spannen den Bogen zwischen altehrwürdigem Charme und modernem Lebensgefühl.
Dem Hauptbaukörper des Hotelkomplexes wurde 1996 ein reiner Zimmertrakt aus charakterstarkem Tuffstein gegenübergestellt. Mit seiner konsequenten Materialisierung – Tuffstein war bereits in Umgebungselementen vorhanden – behauptet sich der Zimmertrakt gegenüber dem altehrwürdigen Bestand. Verbunden wurden die beiden Baukörper über einen niedrigen, großflächig verglasten Zwischentrakt, der seither den Haupteingang und ein Hallenbad beheimatet. Nun wurde die Geschichte des Hotels erneut verfeinert, dabei besonders der Spannungsbogen zwischen Alt und Neu hervorgehoben. Mit den Architekten Ruch & Partner und dem Atelier Chiavi holte sich das Hotel Saratz wahre Profis an Bord.
Während das Architekturbüro Ruch & Partner bereits 1996 mit dem Erweiterungsbau Ela Tuff und dem Verbindungsbau beauftragt war, blickt Michela Chiavi auf langjährige Hotellerie-Erfahrung als Innenarchitektin zurück. Gemeinsam entwarfen sie ein neues Gestaltungskonzept mit einem klaren Verständnis der bestehenden Architektur. Der Umbau wirkt deshalb selbstverständlich und stilistisch zeitlos. Die Neugestaltung schreibt die Geschichte, unter Voraussetzung gegenwärtiger Bedürfnisse, weiter. Betriebliche Prozesse konnten optimiert werden.
Alle Blicke auf sich zieht die dort neu positionierte Bar mit ihrem geschwungenen Tresen und den sie umgebenden Bordeaux-, Beige- und Rosétönen. Im Rezeptionsbereich des Altbaus steht sie im Dialog zum Rezeptionstresen, welcher die antiken Schreibtische ersetzt. Sowohl die Bar als auch die neue Rezeption stehen wie Möbel frei im Raum und wurden in europäischem Nussbaum materialisiert. Die Kronleuchter blieben erhalten und verweisen aufs historische Ambiente. Mit der Umgestaltung der Treppe zum Zimmertrakt entstand eine gänzlich neue Raumqualität in der Kaminlounge. Hinzu kamen ein neues Sofaelement mit seitlich integrierten Bücherregalen und bequeme Sessel. Dieser Bereich ist vom knisternden Kaminfeuer, der markanten Tuffstein-Wand, sanften Beigetönen und Weitblicken gekennzeichnet.
Die Bedeutsamkeit des Elements Wasser offenbart sich in der Kulturgeschichte des Engadins besonders auf zweierlei Weisen: als Brunnen auf den Dorfplätzen und als Trinkbrunnen mit mineralisch angereichertem Quellwasser. An der Bar des Hotels stehen fortan Flaschen des frischen Quellwassers bereit, die jedem Gast bei seiner Ankunft übergeben werden. Nachfüllen kann der Gast das Engadiner Wasser selbstständig am neuen Trinkbrunnen an der Bar.
Das Foyer wurde mit neuen Möbeln und einer optimierten Beleuchtung aufgewertet. Nach wie vor im Mittelpunkt steht hier aber die spektakuläre Aussicht in Richtung Roseg Gletscher.
Auf der Terrasse schaffen Loungezonen neue Gemütlichkeit. In der Restauration wurden ebenfalls Optimierungen vorgenommen. Der Belle Époque Saal glänzt durch neue Stühle mit hohem Sitzkomfort. Farblich sind diese auf die dekorativen historischen Fenster des Raums abgestimmt.
Im Sela Roseg nehmen neue, schlichte Kron- und Pendelleuchten vorhandene Gestaltungsthemen auf und verleihen diesem historischen Raum einen zeitgemäßen und frischen Charakter, welcher optimal in das bestehende Hotel passt. Die flexiblen Sitzbänke wurden auf den Raum maßgeschneidert. In ihrer Farbigkeit nehmen sie ebenfalls Bezug auf die historischen Fenster. Der Samtbezug der Bänke verleiht Eleganz. Durch ihre flexibel angedachte Anordnung kann der Raum individuell bespielt und auf die Bedürfnisse der Gäste ausgerichtet werden. Ein neuer hochwertiger Teppich verbessert die Raumakustik und verleiht dem Raum zusätzliche Gemütlichkeit.
Das Hotel Saratz schafft es, die Spannung zu halten – zwischen gehobener Qualität und lockerem Ambiente, Engadiner Hoteltradition und modernem Lebensgefühl.
Hotel Saratz ****S
Via da la Staziun 2
CH-7504 Pontresina
+41 81 839 40 00