Das Hotel Caspar hat nach zweijähriger Bauzeit im aargauischen Muri eröffnet. 50 Zimmer, zwei Restaurants, Veranstaltungsräume und ein Saal zum Zusammenkommen verteilen sich auf die historischen Häuser Adler und Ochsen sowie das neue Haus Wolf. In unmittelbarer Nähe zum berühmten Habsburger-Kloster Muri und nicht weit von renommierten Museen und Konzertlokalen sowie von Zürich, Zug und Luzern ist das Ensemble perfekt für Kunst- und Kulturinteressierte, aber auch Geschäftsreisende, Erholungsuchende und Genießer. Hinter dem Projekt stehen Josef und Thomas Gut sowie Katja und Urs Christen – zwei Murianer Familien, die sich ihrer Gemeinde besonders verbunden fühlen.
Das Projekt Caspar ist ein emotionales. Josef Gut, Initiator und Teilhaber, spricht von einer Herzensangelegenheit, wenn er vom Hotel Caspar erzählt. Gemeinsam mit seinem Sohn und Gastro-Unternehmer Thomas sowie der befreundeten Familie Katja und Urs Christen stellte er ein Projekt auf die Beine, das die Gastronomie im Wey-Quartier in ihrer jahrhundertealten Tradition erhält und das Angebot der Region Freiamt stärkt. Zwei totalsanierte Altbauten und ein Neubau bilden das heutige Drei-Häuser-Hotel Caspar. Alle drei Häuser tragen die Handschrift der Architektin Tilla Theus.
„Als Architektin empfinde ich es als einen Glücksfall, für eine Bauherrschaft tätig zu sein, die seit Generationen im Ort verwurzelt ist und ihre lange gastronomische Tradition mit Stolz pflegt und den Hotelbetrieb erneuert. Da ist Herzblut im Spiel, das auch mich bewegt“,
sagt Tilla Theus.
| Die drei Protagonisten und ihr Innenleben |
Der Adler ist das älteste der drei Häuser. Das Wirtshaus von 1575 wurde 1691 abgerissen, durch einen zweistöckigen Neubau ersetzt und immer wieder um- und ausgebaut. Heute genießt das Gebäude Volumenschutz. Hinter dem historischen Wirtshausschild aus dem 18. Jahrhundert verbergen sich mittlerweile das moderne Dorfrestaurant Adler mit 44 Plätzen und die Adler Lounge, in welcher Cocktails und Häppchen serviert werden. Im Lokal selbst, im Wintergarten oder auf der Terrasse verwöhnt Spitzenkoch und Küchenchef Sebastian
Rabe mit unkomplizierten Gerichten regionaler Herkunft. Die Bauern aus der Umgebung liefern die Zutaten, die Rabe und sein Team zu Traditionellem verarbeiten. Highlights im totalsanierten Adler sind die Zimmer. So bietet etwa die Nummer 111 einen bezaubernden Blick auf das Kloster Muri, den Komfort einer Suite und ein exklusives Ambiente, das geprägt wird von den wertvollen Wand- und Deckenmalereien aus dem 17. Jahrhundert.
Der dreigeschossige Mauerbau des Ochsen stammt nachweislich aus dem Jahr 1726. Das Wirtshausschild von 1760 ist im Rokokostil gehalten und steht bereits seit 1969 unter Denkmalschutz. Seit 2000 ist die Substanz des Ochsen ebenfalls geschützt. Als erfolgreicher Gastronomiebetrieb ist dieser allerdings erst seit dem 19. Jahrhundert nicht mehr wegzudenken. Einen gewichtigen Teil dazu beigetragen hat der 1939 begründete Ochsen-Saal als beliebtes Veranstaltungslokal.
In Anlehnung an seine Geschichte umfasst der heutige Ochsen ein Restaurant im Erdgeschoss, zwei Stuben für verschiedene Feiern und Anlässe im ersten Stock, den Caspar-Wolf-Saal und vier Duplex-Suiten, die mit ihrem modernen Interieur einen spannenden Kontrast zum Ambiente des 300-jährigen Gebäudes bilden.
Das gastronomische Erlebnis im Ochsen ist avantgardistisch. Sebastian Rabe und sein Team spielen hier mit dem Feuer und wurden dafür von Gault&Millau mit 15 Punkten und drei Hauben ausgezeichnet. Denn Feuer, Rauch, Kohle und verschiedene Holzarten stehen im Zentrum ihrer nachhaltigen Kreativküche.
„Ursprünglich hatte ich vor, Kunst zu studieren. Und dann bin ich trotzdem Koch geworden. Koch mit einem künstlerischen Anspruch“,
sagt Sebastian Rabe.
Auf 44 Plätzen wird Gästen Naturküche als kleine Auswahl an raffinierten À-la-carte-Gerichten oder mehrgängiges Überraschungsmenü dargeboten. Die Abrundung ist vornehmlich einheimisch und stammt aus dem Ochsen Weinkeller. Die beiden zusätzlichen Stuben eignen sich für kleine Feiern und Anlässe mit bis zu 40 Personen.
Hinzu kommt der Caspar-Wolf-Saal mit seinem skulpturalen Dach, dem freispannenden, über 16 Meter langen Falttragwerk. Unter seinem hohen Doppelgiebel ist der Innenraum mit einem geometrischen Holzrelief ausgekleidet, das atmosphärische Wärme ausstrahlt und zugleich eine angenehme Raumakustik für bis zu 120 Personen schafft. Großzügige Verglasungen öffnen den Saal zur intimen Gartenoase im Innenhof.
Mit dem Caspar-Wolf-Saal verbunden ist das neu dazugekommene Haus Wolf. Es steht an jener Stelle, an der einst das Geburtshaus von Caspar Wolf, dem berühmten Murianer Landschaftsmaler, Vorreiter der Romantik und Namensgeber des Hotels, stand. Das Haus Wolf steht im Dialog mit gestern und heute. Die Formensprache bezieht sich auf jene des Ochsen und interpretiert sie im selben Zug neu. Seine Lukarnen und die Fenstereinteilung sind in ihren Proportionen den historischen Vorbildern ähnlich, die Faltung und die Fassadenmaterialien modern. Das neue Haus dient ausschließlich als Hotel und nimmt exakt die Hälfte aller Zimmer auf. Sie bieten zeitgemäßen Komfort, sind ruhig gelegen, hell und auf unterschiedliche Ansprüche ausgelegt.
Die Vergangenheit wird zur Zukunft – im Drei-Häuser-Hotel mit scheinbar konträrem Gastronomieangebot, charmanten Veranstaltungsräumen und Zimmern, die sowohl die Historie wahren als auch Bereitschaft zur Veränderung zeigen.
Das Hotel Caspar ist ein Ort an der Marktstraße, der dem Bestehenden Respekt zollt und freudig Neues wagt.
Hotel Caspar
Caspar-Wolf-Weg 1
CH-5630 Muri
+41 56 200 71 00